Manche Enthüllungsstorys machen Freude, andere weniger, das liegt in der Natur der Sache und dem Standort des Betrachters. Die ZDF-Dokumentation über Ikea ließ mich kopfschüttelnd zurück. Anonyme „Insider“ mit künstlichen Gesichtsmasken suggerieren eine investigative Recherche. Was kommt dabei heraus?
Große, gelbe Einkaufstüten und oft abbiegende Laufwege waren mir als gelegentlicher Kunde schon früher aufgefallen. Am Schluss des Einkaufs suchen die Kunden sich ihre Produkte im Lager selbst aus dem Regal – ebenfalls bestens bekannt. Die Herkunft von Baumwolle bei Ikea darf gern erfragt werden. Schade, dass die befragten Verkäufer hierzu keine Antworten wussten – auch dies aber kein Skandal, sondern zunächst nur ein Mangel an Transparenz. Einzig die Frage nach der Herkunft des Möbelholzes beantwortete das Unternehmen nur mit einer knappen schriftlichen Stellungnahme. Ob es da mehr zu wissen gibt, bleibt leider offen.
Der Beitrag suggeriert, das Unternehmen wende unangemessene Tricks an, die aufgedeckt werden müssten. Ich konnte in diesem Beitrag keine entdecken. Das ZDF sendet immer wieder großartige Dokumentationen mit hohem Rechercheaufwand. Der war in diesem Beitrag aber nur vorgetäuscht. DAS ist das Ärgerliche an dem Beitrag.
Falls Sie sich eine eigene Meinung bilden möchten, finden Sie den Beitrag in der ZDF Mediathek: https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzeit/zdfzeit-ikea-die-insider-100.de