Inflation, Arbeitslosigkeit – und die Berichte darüber

Die Inflation steigt. Die Arbeitslosigkeit sinkt. Soso. Berichtet wird reichlich, bewertet auch. Aber auf welcher Grundlage?
Die Inflation steigt – im Vergleich zur Teuerungsrate im selben Monat des Vorjahres. Da im Juli 2020 die Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent gesenkt wurde, handelte es sich im zweiten Halbjahr um eine – politisch und ökonomisch gewollte – künstliche Preissenkung. Dass nun der Juli 2021 im Vergleich zum Juli 2020 überproportional steigt, hat viele Gründe. Maßgeblich zählt aber die seit Januar 2021 wieder auf 19 Prozent befindliche Mehrwertsteuer dazu. Häufig fanden die 3,8 Prozent Preissteigerung den Weg in die Schlagzeile. Erfreulicherweise haben eine ganze Reihe kundiger Journalisten die Mehrwertsteuer immerhin berichtet, wenn auch weiter unten.
Etwas anders lief es mit der Arbeitslosigkeit. Auch sie ist im Vergleich zum Juli des Vorjahres gesunken. Das wird angesichts der Corona-Effekte des Jahres 2020 kaum jemanden verwundern. In der Berichterstattung findet sich dies allerdings unter ferner liefen. Es bleibt festzuhalten: Auch Vorjahreseffekte haben Gründe, die sich zu berichten lohnen.